Empowerment Tage für junge Erwachsene mit NF

Weil auch ehemalige NF Kinder älter werden und wir als Patient:innenorganisation auch für ältere NF-Betroffene in Österreich da sein wollen, haben wir heuer ein neues Angebot gestartet. Ende Mai fanden zum ersten Mal die „Empowerment Tage für junge Erwachsene“ statt. Ein Angebot, das speziell für Erwachsene im Alter zwischen 18 und 30 Jahren mit NF ausgerichtet ist und gemeinsam mit Psychologin Agathe Schwarzinger, ihrem Team und Claas Röhl von NF Kinder organisiert wurde.

Eine der Teilnehmerinnen hat uns ihre Eindrücke geschickt…

Ausgangsort war Seewiesen in der Steiermark in unmittelbarer Nähe zum wunderschönen Hochschwab-Gebiet. Hier wurden wir von Regina vom Seeberghof beherbergt und verpflegt. Nach der Ankunft am Freitag, fand eine kurze Vorstellungsrunde statt und eine Besprechung welche Aktivitäten wir in den nächsten Tagen machen werden. Die Teilnehmer:innen kannten sich untereinander noch nicht und hatten die Möglichkeit zu sagen was sie gerne machen möchten und was sie interessiert. 

Neue Erfahrungen sammeln

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück in den Wald, wo wir die Aufgabe bekamen, uns einen Baum auszusuchen und diesen genau zu inspizieren. Wie tief gehen die Wurzeln? Wie hoch ist er? Wie riecht er? Und erstaunlicherweise gelang es uns, durch diese angeleiteten Übungen in einen Zustand zu gelangen, bei dem unsere Sinne geschärft und sich ein Gefühl der Entspannung einstellen konnte. Danach wurde überlegt, wieso wir uns diesen einen Baum ausgesucht haben und welche Assoziationen uns dazu einfallen. Nach der Mittagspause sind wir zu einer Wiese gegangen und haben dort zwischen den Bäumen eine Slackline gespannt, wo wir uns in Balance halten üben konnten. Auf der Wiese gab es eine SNackline mit Apfelchips und Studentenfutter :-). Später wurde Frisbee gespielt und wir genossen die Sonne und die Natur. 

Picknick am See

Am Sonntag waren wir tagsüber am See. Umgeben von dichten Wäldern und wunderschöner Natur nahmen wir ein Waldbad und machten es uns gemütlich. Anhand einiger Übungen lernten wir, unsere Achtsamkeit uns selbst gegenüber zu stärken. Anschließend gab es ein Picknick im Wald, Regina vom Seeberghof hat uns dafür einen Nudelsalat vorbereitet. Es wurde nochmal die Slackline gespannt, aber diesmal über den kalten Fluss, der in den See fließt. Das Seil zum Anhalten wurde abwechselnd von den Teilnehmer:innen, gespannt, damit alle sicher über den Fluß kamen. In der Früh vorm Frühstück wurde jeden Morgen Morgenyoga angeboten. Am Sonntag in der Früh war David mit uns im Fluss Eisbaden.

Damit wir die geübten - für manche von uns auch komplett neuen - Techniken für mehr Selbstfürsorge in unsere tägliche Routine aufnehmen und nicht so schnell vergessen, haben wir Impulse für Mini Habits im Alltag bekommen. Am letzten Vormittag bei der Abschlussrunde wurde das Wochenende gemeinsam reflektiert und die Teilnehmer:innen konnten erzählen, was die Highlights der letzten Tage waren und was die „harten Nüsse“ waren mit denen sie zu kämpfen hatten. Bei mir war das zum Beispiel, die Erfahrung zu machen, wie wertvoll es ist, andere Betroffene kennenzulernen und zu sehen, wie man durch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung vieles erreichen kann, was man sich zuvor nicht zugetraut hätte. Auch die Zeit in der Natur hat mir gutgetan. Nächstes Jahr gerne wieder 😊.

Wir danken für diesen tollen Bericht!

Fotos (c) Agathe Schwarzinger, Constanze Kilgus